Mitten in der Nacht in Recife angekommen und mit dem Taxi ins Hotel. Siehe da, im Gegensatz zu Fortaleza ist das Hotel hier, wenn auch zu einem noch horrenderem Preis, immerhin ein Hotel. Nach kurzer Wohlfühlphase folgte der Schock. Kollege Flo hatte seinen Rucksack mit Tickets im Wert von 1500$ im Taxi liegen lassen. Der Portier machte uns nicht wirklich Mut: „Oh guys, you really fucked it up!“. In Brasilien gibt es das geflügelte Wort: „Was Du gefunden hast, hast Du nicht geklaut!“, wie uns weiterhin erläutert wurde.
Doch kurze Zeit später die Erlösung. Der Finder, ein Amerikaner, kontaktierte uns per E-Mail. Er hatte das Taxi als nächstest gebucht und geistesgegenwärtig den Rucksack an sich genommen. 24 Stunden später hatten wir alles wieder! Scheinbar ein seltenes Glück in Brasilien.
Im Anschluß an diese glückliche Begegnung ging es mit dem Taxi raus zum Stadion vor die Tore Recifes mitten in einer Favela. Die Taxifahrt wiederum stellte sich als eine denkbar schlechte Idee heraus. 2,5 Stunden vor Anpfiff gestartet waren wir schließlich 16 Minuten vor Anpfiff am Stadion. Alles Straßen waren komplett zu, schließlich wollte jeder Brasilianer nach Hause, um das zeitgleich stattfindende Spiel des Selecao anzuschauen. So war unser Taxifahrer gezwungen quer durch die Favelas zu fahren, so dass wir mehr als einmal dachten, wir müssten gleich aussteigen und nackt nach Hause. Aber am Ende hat dann doch alle sgut geklappt und wir waren entsprechend großzügig mit dem Trinkgeld.
Nach einem leichten Jogginglauf ins Stadion haben wir es dann doch noch zu den Nationalhymnen geschafft und uns dann schnell vom mexikanischen Temperament anstecken lassen. Das 3:1 war für Mexiko am Ende verdient und wir sind mit einem ersten Eindruck vom Stadion und dem Wissen besser mit der Metro zum Spiel USA-Deutschland zu fahren zurück in die Innenstadt.