Die Veranstaltungsreihe BEGEGNUNGEN in der Händelhalle eröffnete am 18.Januar Klaus Maria Brandauer mit einer Lesung aus Mozarts Briefen. Wolfgang Amadeus…
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Wer hätte das gewusst: Mit dem Halleschen Dichterkreis hat eine der ältesten Literatengruppen Deutschlands ihren Sitz in der Händelstadt. Bereits im Jahre 1733 wurde er von dem Pietisten und Pfarrer Samuel Gotthold Lange gegründet und besteht – mit Unterbrechungen und Neugründungen – bis zum heutigen Tage. Neben lokalen und regionalen Literaten finden sich hier auch immer wieder Namen von bundesweiter Bedeutung. Was läge da näher, als auch eine entsprechende Anzahl regelmäßiger, aber auch besonderer Lesungen im näheren Umkreis abzuhalten.
Eine dieser in regelmäßigem Rhythmus stattfindenden Lesungen ist die Lesebühne Kreis mit Berg. Die halleschen Autoren Christian Kreis und Peter Berg stellen – jedes Mal von einem anderen Gastautoren begleitet – ihre Texte zu einem jeweils neu gewählten Thema vor. Die beiden Mitglieder besagten Dichterkreises unterhalten das Publikum vorrangig mit witzigen, ironischen und detailreichen Beobachtungen des Alltags und kleinen oder großen Abweichungen davon. Wer also Lust auf einen amüsant-hintersinnigen Leseabend hat, dürfte hier genau richtig sein.
Auch in meist monatlichen Abständen zu erleben ist die Lesungsreihe Lesen im Pflug. Im Künstlerhaus Goldener Pflug am Alten Markt finden ganz unterschiedliche Lesungen ganz unterschiedlicher Autoren statt. Auch internationale Gäste und ihre Texte sind hier des öfteren zu bestaunen. Ein buntes, vielfältiges Programm, das immer wieder neue Wege und Ansätze sucht, ist das Grundkonzept, um das herum so einige spannende Eindrücke entstehen können. Für aufgeschlossene Literaturliebhaber sicher genau das Richtige.
Aber auch abseits dieser festen Konstanten gibt es in Halle genug Möglichkeiten, sich an frischer, origineller und nicht immer Mainstream-kompatibler Literatur zu erfreuen. Im Studentenclub Turm findet regelmäßig ein Poetry Slam statt, auf dem sich mitunter landesweit bekannte Namen der Szene die Klinke in die Hand geben.
Und wer auf kleinere Formate Lust hat, sollte in bestimmten Abständen in den Künstler-Cafés der Stadt Ausschau halten – hier gibt es etwa studentische Lesungen oder Programme zu bestimmten Themenbereichen, die von der Martin-Luther-Universität veranstaltet werden. Hier kann man ganz unterschiedliche Aktionen erleben und in fremde Welten eintauchen.
Halle ist also auch in literarischer Hinsicht ein buntes, vielschichtiges Pflaster, das zahlreiche Überraschungen und Entdeckungen parat hält für jeden, der ein wenig danach suchen will. Reinhören lohnt sich unbedingt.