Es ist schon Tradition, was die regionale „Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V.“ alljährlich in Halle veranstaltet: die Pflanzung des jeweiligen Baumes des Jahres. Dieses Mal, im Jahr 2014, sollte es die Traubeneiche sein.
Die Traubeneiche ist mit der Stieleiche verwandt und war Kultbaum der Germanen. Eichen haben eine hohe Lebenserwartung. Sie können bis zu 1000 Jahre alt werden! Eventuelle Frostschäden im Frühjahr kann der Baum durch einen zweiten Trieb ausgleichen. Die Traubeneiche ist auch Lebensraum für sehr viele Insektenarten. Sie wird gern in Parks und städtischen Anlagen angepflanzt. Ihre Früchte, die Eicheln, dienen vor allem dem Schwarzwild als Nahrung. Früher wurden die Hausschweine von den Bauern in den Wald getrieben, um dort die nahrhaften Eicheln aufzufressen. Eichenholz ist bekanntlich besonders hart und findet gern Verwendung in der Bau- und Möbelindustrie.
Für die Pflanzung hatte die Mitteldeutsche Baumschule in Falkenstein (Betrieb Reinstedt) ein stattliches Exemplar gestiftet. Dr. Lutz Rademacher und Peter Wandelt, beide von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, hatten diesen Event organisiert. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff ließ es sich auch dieses Mal nicht nehmen, höchstpersönlich an der Baumpflanzung mitzuwirken.
Schon bei drei früheren Pflanzungen war er engagiert dabei.
„Ihm sei es wichtig, Zeichen zu setzen für die Jugend, für den Artenschutz und die Erhaltung unserer Umwelt“
betonte er in seinem Grußwort. Beim fachgerechten Einpflanzen halfen dann dem Ministerpräsidenten der Bergzoo-Direktor Andreas Jakob, der Landtagsabgeordnete Bernhard Bönisch, der Beigeordnete für Wirtschaft und Wissenschaft der Stadt Halle (Saale),Wolfram Neumann, der Inhaber der Mitteldeutschen Baumschule, Jens Traunsberger und Dr. Lutz Rademacher vom Kreisverband Halle-Saalekreis der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e. V..
Ein Schild wird die Zoobesucher an die Pflanzung erinnern.
Nach der erfolgreichen Pflanzung versammelten sich die ca. 35 Teilnehmer im Raubtierhaus, denn angekündigt war ein Fachvortrag von Privatdozent Dr. Matthias Hoffmann. Dr. Hoffmann ist Wissenschaftler im Bereich Geobotanik und Botanischer Garten an der Martin-Luther-Universität Halle. Sein Vortragsthema war die „Evolution der arktischen Flora“. Der interessante Vortrag beleuchtete u.a. die erdgeschichtlichen Epochen, in denen Eiskappen an den Polen der Erde entstanden, größer wurden und Anlass gaben zu geeigneten Anpassungen der Landpflanzen an kalte Klimate. Es entstand eine Flora, die den harschen Bedingungen der Arktis und strengen Winterbedingungen im Allgemeinen trotzen kann. Die ersten Eichen sind offenbar seit dem Eozän in der heutigen Form nachweisbar.
Nach dem Vortrag gab es reichlich Gelegenheit, unkompliziert mit dem Ministerpräsidenten, dem Zoodirektor, dem Beigeordneten, mit Vertretern von Stadt und von verschiedenen Ämtern und Anderen ins Gespräch zu kommen. Der Ministerpräsident hat bereits Interesse an der nächsten Baumpflanzung im Jahr 2015 bekundet.