Den gelben Klinkerbau der Anatomie am Steintor kennen wahrscheinlich die meisten – zumindest hat man das Gebäude mal von außen gesehen oder war Gast auf einer der Partys …
Was vielleicht aber nicht soviele kennen, sind die Meckelschen Sammlungen im Dachgeschoss des Anatomie-Gebäudes. Ich kannte sie jedenfalls nur vom Hörensagen, habe sie mir aber noch nie selbst angesehen. Und dabei ist die Sammlung äußerst berühmt und, im nachhinein kann ich das bestätigen, einen Besuch wert.
Es hat sich durch Zufall ergeben, dass ich an einer Führung, geleitet von dem Vorsitzenden des Fördervereins „Meckelsche Sammlungen e. V.“ Professor Dr. Rüdiger Schultka, teilnehmen durfte. Dieser empfing uns im Dachgeschoss der Anatomie und führte uns in den ersten Flügel der Ausstellung. Als medizinischer Laie kommt man vom ersten Moment des betretens der Sammlung nicht aus dem staunen heraus – der menschliche Körper ist eben sehr faszinierend, wenn man ihn sich in Form verschiedenster Präparate im Detail mal ansehen kann.
Neben den historischen Fakten der Entstehung der Sammlungen wird man auch dem Begründer selbst vorgestellt, der in einer Glasvitrine skelettiert ausgestellt ist. Die wirklich spannenden Anekdoten („Der Papa wird gerade gekocht!“) von Prof. Schultka ließen mich erstaunen aber manchmal auch ein klein wenig zusammenzucken … es war eben eine andere Zeit. Mit den jetzt mehr als 7000 Präparaten fehlt dennoch, trotz der 1,5 Stunden langen Führung, die Zeit sich alles anzusehen. Wahrscheinlich könnte man mehrere Jahre verbringen, sich die Exponate im Detail anzusehen. Vielleicht entdeckt ja jemand so sein Interesse für die Medizin und beginnt ein Studium.
Die historischen Fakten zusammengefasst sowie Informationen zur Unterstützung und den Erhalt der Sammlungen finden ihr in der Presseinformation auf der Website des Fördervereins. Andernfalls einfach in die Spendenkiste in der Ausstellung selbst etwas werfen.
Anschließend wurde unsere Gruppe in den anderen Flügel der Ausstellung geführt. Denn neben den menschlichen Exponaten gibt es auch zahlreiche Tier-Exponate zu bestaunen. Man glaubt ja gar nicht, was die Natur auch in der Tierwelt an Kreaturen hervorbringen kann. Auf Photos habe ich verzichtet, weil diese an den Stellen nicht gestattet sind. Aber weiter unten ist ein Link zur Homepage der Meckelschen Sammlungen, auf der man einen Einblick in den Sammlungsführer erhält.
Schließlich wurden wir noch in den Vorlesungssaal der Anatomie geführt, der aufgrund seiner Architektur eine wunderbare Akkustik aufweist. Hier sollte man sich unbedingt mal mit reinsetzen.
Warum ich den Artikel unter Veranstaltungen eingesetzt habe? Weil ihr da unbedingt mal rein schauen sollt! Termine können per Mail über die oben angegeben Homepage vereinbart werden. Oder ihr wartet wieder bis zur Langen Nacht der Wissenschaften, müsst in diesem Fall aber damit rechnen, dass einige Menschen mehr die Sammlung sehen wollen. Und vergesst das spenden nicht …
Weitere Informationen und Bilder findet ihr auf der Hompage der Meckelschen Sammlungen. Diese Homepage ist ein Auszug des erschienen Buches, welches man u.a. bei den Führungen für 6,50 € erwerben kann.
Update 14.12.2012
Wie ich heute gelesen habe ist ein Fotoband zu den Meckelschen Sammlungen von den drei Autoren Rüdiger Schultka, Bernd Fischer und János Stekovics erschienen. Es trägt den Titel
Das vorzüglichste Cabinett – Die Meckelschen Sammlungen zu Halle (Saale)
und kann ab sofort z.B. hier bestellt werden. Bin auf Feedback gespannt, ob das Buch seinen Preis auch wert ist – gerne in den Kommentaren schreiben.
Viel Spaß!
[wpmaps company=“Institut für Anatomie und Zellbiologie“ street=“Große Steinstraße 52″ city=“06108 Halle (Saale)“]
2 Kommentare
Hallo, Gordon
Leider ist die Karte auf der Seite:
http://haendelstadt-halle.de/2012/meckelsche-sammlungen/
vielfach falsch.
Wo Krausenstraße und Große Steinstraße steht ist alles noch Am Steintor.
Der Marker für das Anatomische Institut ist völlig falsch.
Gruß V.H.
Hallo Herr Herrmann,
Danke für den Hinweis. Die Karte wird über die Schnittstelle von google dynamisch erstellt. D.h. ich gebe die Adresse an und google liefert die Karte zurück – da habe ich leider keinen Einfluss auf die genaue Positionierung (man kann das auch selber testen und bei den google Maps die Adresse eingeben: Große Steinstraße 52, 06108 Halle)
Deswegen habe ich das gelbe Klinkergebäude erwähnt, da dieses leicht zu finden ist. Ich werde aber etwas probieren, ob ich die Markierung nicht besser positionieren kann.
Viele Grüße