Bekanntlich sind die meisten Filme schwächer als die Bücher, nach denen sie gedreht wurden. Es gibt Ausnahmen. Glanzvolle. Zum Beispiel Ronja Räubertocher (R: Tage Danielsson, Schweden 1984). Läuft im Februar aber nicht im Kino. Eine andere Ausnahme ist am 18. Februar um 15 Uhr im Puschkino zu sehen: Der geteilte Himmel nach dem Roman von Christa Wolf, Regie Konrad Wolf, DDR 1964. Der Film wird im LuxKino als Hommage gezeigt an Christa Wolf, die am 1. Dezember letzten Jahres gestorben ist, und er ist zugleich eine Hommage an Konrad Wolf, einen der bedeutendsten und wichtigsten Regisseure der DDR. Am Drehbuch haben Christa Wolf und ihr Mann Gerhard Wolf mitgearbeitet. Der Film wurde in 1963 und 1964 in Halle gedreht (wo die Handlung in Christa Wolfs Buch auch spielt) und ist schon von daher für Hallenser sehenswert. Thema: eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der deutschen Teilung. Filmkünstlerisch und zeitgeschichtlich anspruchsvoll und ein schöner Film.
Im Rahmen der Cinéfête im LuxKino am Zoo werden zwei Verfilmungen von französischen Büchern gezeigt: am 23. Februar Le hérisson (2008) nach dem Roman von Muriel Barbery L’élégance du hérisson (2006) (Die Eleganz des Igels), einem ganz wunderbaren Buch. Habe den Film noch nicht gesehen, befürchte aber, dass er nicht zu den oben angesprochenen Ausnahmen gehören wird. Der zweite Film ist Oscar et la dame rose nach Éric-Emmanuel Schmitts großartigem gleichnamigen Buch. Er wird am 24. Februar gezeigt. Schmitts Texte eignen sich als Filmvorlagen. Das hat sich zum Beispiel bei der schönen Verfilmung von Odette Toulemonde, einer Erzählung gezeigt; hier hat aber eben der Autor auch selbst Regie geführt. Das lässt hoffen, denn auch der Film Oscar et la dame rose (2008) ist sein Werk.
Cinéfête ist das Festival des französischsprachigen Films für Schulen, veranstaltet vom Institut français d’Allemagne. Die Filme werden in Originalsprache mit deutschen Untertiteln gezeigt. Ich habe mich beim LuxKino erkundigt: die Vorstellungen um 14:30 Uhr sind jeweils auch öffentlich zugänglich. Besser ist es aber, vorher noch einmal anzurufen: (0345) 52 386-31.