Wer vor einem Jahr glaubte, die grandiose Gala zum Abschluss der 5. Filmmusiktage in2012 Halle sei nicht mehr zu überbieten, wurde am 2.11.2013 eines Besseren belehrt. Bernd Ruf und die von ihm geleitete Staatskapelle Halle präsentierten einen prall-gefüllten Galaabend mit einem wunderbar mitreißenden Reigen von Filmmelodien und musikalischen Ereignissen.
MDR Figaro übertrug dieses musikalische Feuerwerk live aus der Hallenser Oper, was ein Glück war für jene, die keine Karte mehr bekommen hatten oder zu weit weg wohnten. Das Programm war breitgefächert. Unbedingt hervorzuheben sind aber die wunderbaren Tangomusikdarbietungen des Südamerikaners Raul Jaurena und der stimmgewaltigen Marga Mitchell, die für eine erotisch knisternde Atmosphäre sorgten. Und dann überraschten Ruf und mit Jaurena mit jazzartigen Tangoimprovisationen. Das hatte was!
Beide Musiker kennen sich übrigens schon länger und sind derzeit mit ihrem „Jaurena-Ruf-Project“ unterwegs. Bemerkenswert auch die Uraufführung von „Oniweig – die Hexe von Altaussee“. Äußerst lobenswert war nicht nur die Komposition vln Christian Brandauer, sondern vor allem auch die gelungene schauspielerische Lesung des Filmkomponisten. Einen weiteren Superlativ setzten Benjamin Köthe und Richard Filz mit einer Suite für Body Percussion. Diese Welturaufführung mit dem Meister der akustischen Körperkommunikation aus Österreich löste einen wahren Begeisterungssturm aus. Der Percussion-Meister bedankte sich mit einem Bodysound-Schnellkurs, den das buntgemischte Hallenser Publikum engagiert in eine adhoc-Performance umsetzte. Am Ende bedankte sich das begeisterte Publikum mit stehenden Ovationen und einem nicht enden-wollenden Beifallssturm bei Bernd Ruf als Dirigenten, Moderator, Entertainer, Klarinettensolist, bei dem begeisternden und begeisterungsfähigen Orchester, der Staatskapelle Halle, bei den Solisten und bei den Komponisten der eigens für diesen großartigen Event verfassten Musikwerke.
Ein Empfang nach der Gala bot Gelegenheit, allen Beteiligten und Machern vor und vor allem auch hinter den Kulissen sowie den zahlreicher werdenden Sponsoren für die Ausgestaltung der Filmmusiktage zu danken. Wie so oft sind es die nicht im Rampenlicht stehenden Mitarbeiter, durch die ein solches großartiges Ereignis erst gelingen kann. Mein persönlicher Dank gilt hier den netten Damen von Leika-Kommunikation, die mich zur Begleitung dieses Events ermuntert haben.
Hoffentlich nehmen die Kulturverantwortlichen in Sachsen-Anhalt Kulturhighlights wie diese Filmmusiktage und diese großartige Gala zur Kenntnis und ziehen daraus Konsequenzen, die den Erben einer unübertroffen musiktraditionsreichen Region würdig sind.