Den Hallensern fällt es vermutlich gar nicht so sehr auf; Besucher dagegen bemerken es schon: Halle gehört laut Städtereport Deutschland 2012 zu den Städten mit einem besonders hohen Grünflächenanteil (15,9%). Hier sind es etliche ehemals privat angelegte Parks und Landschaftsgärten, die die Stadt bereichern. Sie sollen in „Händel*Stadt“ in Wort und Bild nacheinander vorgestellt werden. Haben Sie bemerkenswerte aktuelle oder historische Bilder von diesen Grünanlagen? Bitte schicken Sie uns diese. Gerne ergänzen wir damit unsere Serie.
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Heinrich-Heine-Park: Park mit Weitblick
Oberhalb steiler Felsen am Rive-Ufer vor der Kröllwitzer Saalebrücke liegt der 3,6 ha große Heinrich-Heine-Park. Etliche steile Treppen muss man steigen, um vom Flussufer in den Park zu gelangen. Man kann aber auch einen nicht weniger anstrengenden, aber stufenfreien Weg wählen. Weniger steil ist nämlich der Weg von der Burgstraße, direkt an der Haltestelle “Volkspark“ der Straßenbahnlinie Nr. 8. Auf jeden Fall lohnt der Aufstieg.
Denn von hier oben hat man zu jeder Jahres- und Tageszeit einen wunderschönen Ausblick über die Saale-Auen zum Süden und Westen der Stadt Halle und die ebenen Landschaften dahinter. Bänke laden zum Verweilen ein – zum in die Ferne schauen, zum Lauschen der vielen Vogelstimmen, zum Genießen der Blumendüfte.
Angelegt hatte die Ursprünge des Parks an den steilen Felsen der hallesche Dichter August Gottlieb Eberhardt um 1820. Der Bankier Ludwig Lehmann gestaltete ihn ab 1870 um (Musentempel, Aussichtsturm, Zierteich, verspieltes Wegegewirr). Seit 1945 ist der gesamte Park öffentlich. In den 70er Jahren wurde er grundlegend umgestaltet. Skulpturen, die während des 5. Internationalen Bildhauersymposiums (1996) in Halle geschaffen wurden, schmücken das Gelände. Im Park finden wir einen alten Baumbestand von Blutbuchen, Flieder, Goldregen und vielem mehr. In deren Schatten wird hier im Sommer auf den gemähten Rasenflächen gern gegrillt, gefeiert, gedöst. Oder man kehrt ein in den am Rivé-Ufer schattig gelegenen Biergarten oder in den festvertäuten Restaurantkahn gleich gegenüber; nahe dem Zugang von der Burgstraße befindet sich ebenfalls eine Kneipe.
Mir gefällt der Park insbesondere in den Morgenstunden und an Vormittagen, wenn noch über den Saaleauen die Frühnebel wabern, die Sonne sich durchkämpft und die eifrigen Vogelgesänge vorbeikeuchende Jogger übertönen.