Er sitzt in seinem Teeladen in der Leipziger Strasse und genießt gerade eine leckere Sorte schwarzen Tee. Er ist ein sehr sozial eingestellter Mensch, liebt seine Stadt Halle und kehrte nach mehreren Jahren in den alten Bundesländern (unter anderem verweilte er in Bremen und Hannover) 2010 wieder in seine Geburtsstadt zurück. Gesungen hat er, egal wo, schon immer richtig gerne. Die Begeisterung für Musik reicht von a capella Gesang bis zur großen Chorsinfonik. Schon lange bevor es Ulli in die alten Bundesländer zog, sang er in verschiedenen Chören mit, zuletzt in einem Kammerchor. Der Mann liebt es in kleinen aber feinen Truppen mitzuwirken. Und genau das versucht er nun auf die Beine zu stellen: Einen kleinen aber feinen Hallenser Kammerchor. Einen Namen gibt es auch schon:
vocHALes
Wie kam es zu vocHALes? Ulli Hentze schmunzelt über den Tisch herüber. „Das war schon eher Zufall!“ Dann erzählt er wie er seinen alten Freund, den Tenor Richard Weber, in einer Kneipe traf. Man fachsimpelte, sprach über musikalische Events und auch darüber, wie schön es ist, in einem Chor zu singen. Nach einigem hin und her und viel Freude an den musikalischen Gesprächen war man sich irgendwie einig: „Wir wollen wieder singen, zusammen.“ Eine gute Bekannte, Sopranistin Uta Bährisch, wurde kontaktiert. Schnell stimmte sie einem Treffen zu und ließ sich fast genauso schnell von der Idee eines neuen Chores überzeugen. Dies war sozusagen die Geburtsstunde von vocHALes.
Die Gruppe wächst und gedeiht
Drei sind nicht genug, dachte sich Ulli Hentze und machte sich auf den Weg, Verstärkung zu finden. Im traditionsreichen Kaffeschuppen fand die nächste Begegnung statt. Mit Jörg Anschütz wurden gemeinsame Freunde, gemeinsame Leidenschaften und das beiderseitige Interesse an einem Kammerchor entdeckt. Der gemeinsame Freund, ein Orgelspieler, unterstützt heute auch im ein oder anderen Konzert den Chor. Im weiteren Verlauf des Jahres 2010 wuchs die Gemeinschaft auf 8 Sänger/innen an. Erste Proben wurden abgehalten. Wieder schmunzelt Ulli Hentze über seine Teetasse hinweg. „Dann kam die erste Konzertanfrage!“ In Milzau sollte ein Weihnachtskonzert abgehalten werden. „Wir brauchten einen Namen.“ sagt Ulli. Im Rahmen eines lustigen Abends nach einer Probe entstand schließlich „vocHALes“, der Name einer kleinen, feinen Truppe mit viel Herz und Leidenschaft für Musik. Tatsächlich blieb es nicht beim Konzert in Milzau. Noch 2010 gab der Chor sein erstes Konzert in Halle: Das Weihnachtskonzert in der Kapelle St. Maria-Magdalena auf der Moritzburgzu Halle.
Viele Proben und die Suche nach einem Chorleiter
Nachdem zu Beginn des Jahres der Chorleiter wegfiel, musste mal wieder gesucht werden. „Geprobt, viel geprobt, haben wir trotzdem. Auch ohne Chorleiter immer.“ Lächelt Ulli. „Wir treffen uns immer in der Kapelle im Elisabeth Krankenhaus und singen dort hin und wieder auf den Stationen. Es ist schön, wie sich die Patienten über diese Abwechslung freuen!“ Hier kommt die soziale Ader von meinem Gegenüber wieder zum Vorschein. Es macht ihn sympatisch! Im Sommer 2011 hatten vocHALes dann endlich wieder einen Chorleiter. Jin Jeon, ein Musikstudent, übernahm das Ruder. Das war gut so! Denn am 11. September stand endlich wieder ein Konzert an. Der Chor sollte den Tag des offenen Denkmals in Klettbach bei Erfurt begleiten. „Eine echt schöne Veranstaltung!“ Ulli Hentze schmunzelt mal wieder. Immerwieder wurde Mittwochs in der Kapelle im „EK“ geprobt und die Stationen mit Gesang versorgt. Und zum Ende des Jahres 2011 hielten vocHALes wieder ihr großes Weihnachtskonzert in Halle und in Milzau das Weihnachtssingen ab. Da wächst eine Tradition heran…
Der nächste Chorleiter und gewachsene Ansprüche
Leider musste Jin Jeon studiumbedingt die vocHALes zu Beginn dieses Jahres verlassen. Aber diesmal gab es sofort Ersatz. Robert Urmann aus Leipzig (leitet dort auch das „Ensemble Tonart“) ist nun der neue „Frontmann“. Das nächste Konzert steht ebenfalls schon fest. Passend zum Wesen von Ulli Hentze wird der Chor ein Benefizkonzert zur Sanierung der Kirche in Gorenzen geben. Und mehr noch: Auch die Moritzburg wird mit einem Benefizkonzert unterstützt. Die Fenster sollen restauriert werden. „Wir machen das richtig gerne!“ Grinst mein Gesprächspartner und es wirkt auf mich so unbekümmert ehrlich! Es ist so einiges in Planung für 2012: Ein weiteres Benefizkonzert in Bad Lauchstätt zur Sanierung der Kirchenorgel, Chormusik in der Kapelle und Stationssingen im Elisabeth Krankenhaus und natürlich wieder die beiden Weihnachtskonzerte am Ende des Jahres. Die Ansprüche sind gewachsen! Und da ist es wieder das Lächeln von Ulli Hentze, als er sagt:“ Wir würden so gerne zu einem richtigen Kammerchor wachsen. Dazu braucht man aber 16 Sänger/innen! Wir sind auf der Suche…“ Er ist wahrlich kein Verkäufertyp, eher etwas schüchtern. Dadurch zieht sich die Suche nach weiteren Mitsingern etwas hin. Aber, da bin ich mir sicher, er wird auch diese finden. Auf seine ganz persönliche und eigene Art und Weise. Die von Ulli Hentze eben…
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